Das LEMS ist eine Autoimmunerkrankung der neuromuskulären Endplatte, dem Ort, an dem die Nervenzellen mit den Muskelzellen kommunizieren. Es tritt auf, wenn der Körper Antikörper herstellt, die gegen die Nervenenden gerichtet sind und Signale stören, die den Muskeln mitteilen, was sie tun sollen.1,2
Es gibt zwei verschiedene Erscheinungsformen des LEMS:
Das durch Krebs verursachte LEMS und das nicht durch Krebs verursachte LEMS.
(auch paraneoplastisches LEMS genannt)
Etwa die Hälfte der Fälle von LEMS sind mit Krebs verbunden, wobei es sich meistens um eine Krebserkrankung handelt, die durch Rauchen hervorgerufen und als kleinzelliges Lungenkarzinom bezeichnet wird. Diese Erscheinungsform des LEMS tritt im Allgemeinen im fortgeschrittenen Lebensalter auf (etwa mit 60 Jahren) und betrifft Männer häufiger als Frauen.2,3 Man geht davon aus, dass hier Antikörper, die der Körper zur Bekämpfung der Krebserkrankung herstellt, irrtümlicherweise Nervenzellen angreifen.2,4
(auch nicht-paraneoplastisches LEMS genannt)
Das nicht durch Krebs verursachte LEMS tritt in jedem Lebensalter auf, ist jedoch wie das mit Krebs verbundene LEMS bei älteren Menschen häufiger. Diese Erscheinungsform des LEMS betrifft im Allgemeinen Männer und Frauen gleichermaßen.2,3 Derzeit ist nicht bekannt, wodurch der Angriff des Immunsystems auf die Nerven ausgelöst wird. Betroffene, die an einem nicht mit Krebs verbundenen LEMS erkrankt sind, haben aber möglicherweise genetische Merkmale, die sie anfälliger für Autoimmunerkrankungen machen.2
Das LEMS wird durch Autoantikörper verursacht. Das sind Antikörper, die vom Immunsystem des Körpers hergestellt werden und das körpereigene Gewebe angreifen. Beim LEMS sind diese Antikörper gegen die neuromuskuläre Endplatte gerichtet und stören die Freisetzung der Neurotransmitter (chemische Botenstoffe, durch die Nerven und Muskeln miteinander kommunizieren). Die Folge ist eine Muskelschwäche.4
Das LEMS kann viele verschiedene Regionen des Körpers betreffen. Die Symptome des LEMS beginnen normalerweise langsam und zeigen sich zunächst als Ermüdung, Muskelschwäche (insbesondere in den Beinen) und Mundtrockenheit.3‑5 Die Muskelschwäche kann sich mit der Zeit verschlimmern und breitet sich meist von den Hüften und Oberschenkeln bis in die Füße sowie nach oben vom Unterkörper bis in den Kopf aus.2 Diese Symptome können Probleme beim Aufstehen oder Treppensteigen verursachen und sich nach Anstrengungen oder Hitze verschlimmern.6